Alljährlich findet im KAB-Ortsverband Steinsberg im November ein Vortrag von Pfarrer Josef Hausner statt. In diesem Jahr war das Thema „Don Bosco und die Bedeutung des Handwerks“. Der Titel war speziell für die KAB gewählt worden, da sich die Katholische Arbeitnehmerbewegung seit Jahren für die Belange der Arbeiter einsetzt.
Don Bosco (1815 – 1888) war ein katholischer Priester aus Turin. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste sich mit unterschiedlichsten Arbeiten etwas Geld verdienen. Da er sehr vielseitig begabt war, erlernte er mehrere Handwerksberufe. Als Priester kümmerte er sich vor allem um sozial schwache Jugendliche. Diese versammelte er in Freizeitstätten, sog. Oratorien. Es waren Orte des Spielens und des Lernens und es wurde über Themen des Glaubens und des Lebens gesprochen. Später gründete Don Bosco auch Schulen, Ausbildungszentren und Heime für besonders bedürftige Jugendliche. Don Bosco war es wichtig, dass die Jugendlichen durch eine entsprechende Berufsausbildung ihren Platz im Leben finden.
Seine erzieherischen Einrichtungen sollen folgende Qualitätsmerkmale erfüllen:
- Sie sollen ein Haus sein, in dem sich die Jugendlichen wie in einer Familie angenommen wissen.
- Sie sollen eine Schule sein, in der sie gefordert und gefördert werden und so für das Leben lernen.
- Sie sollen ein Spielhof sein, wo sie Freude im Spiel sowie Miteinander und Begegnung erfahren können.
- Sie sollen eine Pfarrgemeinde sein, wo sie die frohe Botschaft kennenlernen und in den Glauben hineinwachsen können.
Noch heute erfüllen die von Don Bosco gegründeten Salesianer weltweit diesen Auftrag. Auch Pfarrer Hausner absolvierte bereits ein Praktikum bei den Salesianern in Chemnitz. Don Bosco Sachsen bildet im Geiste Don Boscos junge Menschen mit Handicaps in über 40 anerkannten Berufen aus.
Die handwerklichen Berufe sind für Pfarrer Hausner nicht nur bedeutend, weil sie immer mehr nachgefragt werden. Für ihn sind sie auch sinnstiftend, denn wer eine Mauer baut oder ein Auto repariert sieht am Ende des Tages, was er gemacht hat.
Der Heilige Don Bosco hatte es Pfarrer Hausner schon immer angetan. Er besuchte sein Grab in Turin 2009 zum ersten Mal und fuhr später als Pfarrer mit Jugendgruppen aus Parkstein, Deggendorf und Ottering zu Don Boscos Wirkungsstätten. Zweimal schon organisierte er ein Musical mit Szenen aus Don Boscos Leben. In Diesenbach besuchten 2024 an die 1000 Zuschauer die Aufführungen. Dabei fiel ihm auf, dass bei der Durchführung ein besonderer Geist bei den mitwirkenden Jugendlichen zu spüren war.
Text: Birgitta Pilz
Bilder: Birgitta Pilz





