
Liebe Mitchristen,
Pfarrvikar Winfried Larisch, der 11 Jahre in Steinsberg/Bubach gewirkt hat, ist am 9. Oktober im Alter von 63 Jahren überraschend verstorben. Da ich unseren Mitbruder nie kennengelernt habe, weil ich erst 2022 als Seelsorger gekommen bin, habe ich Eindrücke über ihn im Dorf gesammelt. So konnte ich einen kurzen Nachruf auf Winfried schreiben:
Winfried Larisch hat seinen seelsorgerlichen Dienst als Pfarrvikar im September 2011 angetreten. Er kam als Nachfolger von BGR Georg Majer und übernahm von da an die Gottesdienste in der Pfarrei Steinsberg u. der Expositur Bubach am Forst. 1x im Monat feierte er auch die Messe mit den Diesenbachern. Er war auch im Schuldienst eingesetzt. Er war sehr beliebt bei den Kindern, auch wenn weisungsresistente Schüler schon mal seinen legendären Bärchentext zum Abschreiben für ihre Vergehen bekamen. Mit der Zeit konnte er sich eine große Schar Ministranten aufbauen. Zu Hochzeiten im Jahr 2019 hatte er über 40 Minis, auf die er sich verlassen konnte. Nach den Gottesdiensten gab es immer Plombenzieher-Gummibärchen für alle. Die Minis bekamen zum Abschied selbst gedrechselte Kugelschreiber aus den verschiedensten Edelhölzern.
Zu seiner Anfangszeit war er hochmotiviert, spielte gerne mal mit seiner Gitarre im Gottesdienst und holte regelmäßig die Kinder nach vorne zum Altar, bis ihm Beschwerden am Finger das Musikspiel aufgeben ließen. PV Larisch hat sich auch enorm bei den Krippenspielen eingebracht: Er hatte ein großes Repertoire an Krippenspielen. Isabella Lautenschlager hat sie eingeübt und er hat für das Bühnenbild gesorgt. Er hatte da sehr gute Ideen. Winfried war auch ein passionierter Krippenbauer und hatte einige im Keller.
Er hatte eine Vorliebe für unterschiedlichste Autos und kam regelmäßig mit verschiedenen Modellen an, egal ob ganz klein oder ganz groß. Die Vorbereitung der Erstkommunionen forderten ihn oft stark. Der Erstkommunionausflug führte obligatorisch nach Straubing in den Tierpark. Persönlich war er ein sehr guter Gastgeber. Er kochte selbst, stellte sich auch an den Grill und bediente seine Gäste.
Er hatte interessante oder witzige Geschichten auf Lager, was ihm in seiner Zeit als Pfarrer schon so alles passiert ist. „Des ham ma scho immer so g´macht“: Diesen Satz hatte er „gfressn“, er war kein Fan von immer gleichen Abläufen. Mit Beginn der Corona-Pandemie brach eine schwierige Zeit an. PV Larisch setzte die gebotenen Hygiene- und Sicherheitsregeln absolut konsequent um. Er musste deshalb viel Kritik einstecken, was ihn persönlich auch berührte und auch psychisch zusetzte. Und obwohl er Corona sehr ernst nahm, zögerte er keine Minute, erkrankten Personen im Krankenhaus die Krankensalbung zu spenden. Alle, die einen Schicksalsschlag zu verkraften hatten, haben immer erzählt, dass er bei den Gesprächen absolut einfühlsam war und immer den richtigen Ton getroffen hat. Vielleicht hätte er selbst zeitweise mehr Zuspruch nötig gehabt.
Die Pfarreiengemeinschaft dankt ihm für sein segensreiches Wirken und gedenkt seiner am Samstag, 22. November mit einem Requiem um 18 Uhr in Steinsberg.
Pfarrer Josef Hausner

